Du hast einen fantastischen Online-Workshop vorbereitet und freust dich auf ein Feuerwerk von Interaktion und Zusammenarbeit. Kreatives Brainstorming am Whiteboard, lebhafte Diskussionen und Austausch im Videokonferenztool und inspirierende Gruppen-Sessions, die ihre Ergebnisse gemeinsam online erarbeiten.

😱 Doch dann tritt die Realität ein: Du hast technikunerfahrene Teilnehmende im Online-Workshop. Sie stehen vor digitalen Hürden, fühlen sich unsicher und überfordert. Was nun?

👉 Wie so oft in unserer Rolle als Trainer:innen und Lernbegleitung gilt es jetzt unsere Kernkompetenzen aus dem Ärmel zu schütteln: Empathie & Flexibilität.

Heute im Workshop

Ich hatte gerade heute eine solche Situation in meinem Workshop. Ich arbeite im Themenfeld „Digitales Lernen“, so dass ich in der Regel sehr digital affine Teilnehmende in meinen Workshops habe und seltener vor der Herausforderung stehe als vielleicht andere Kolleg:innen.

Aber die Story zu dieser Situation hätte man wirklich nicht besser schreiben können und wir haben uns von einer technischen Herausforderung zur nächsten gehangelt.

Es ging eigentlich damit los, dass die Teilnehmende, nennen wir sie Maxi, Schwierigkeiten hatte ein von mir abgelegten Dokument zu finden. Es zeigte sich aber schnell, dass sie sich insgesamt verloren, überfordert und dadurch auch irgendwie isoliert fühlte, während der Rest der Gruppe bereits voranschritt. 😔

👉 Für mich war jetzt die Herausforderung, einen Weg zu finden, der Maxi auffängt und sie wieder Teil der Gruppe und des Kurses werden lässt, ohne den Flow des Workshops zu unterbrechen.

Für alle Beteiligten eine doofe Situation

Technische Hürden treffen nicht nur die Betroffenen, sondern können die gesamte Gruppendynamik beeinflussen. Diejenigen, die sich unsicher fühlen, möchten am liebsten im Erdboden versinken. Die digital-affinen Teilnehmenden hingegen könnten genervt sein, weil sie die Zeit lieber produktiver nutzen würden.

🫣 Na ja und für uns Trainer:innen kann da auch schon mal eine Stress-Situation draus werden, oder?! („Hoffentlich weiß ich die Lösung!“ „Ah, was ist Plan B?“ „Was mache ich jetzt mit dem Rest der Gruppe?“ „Oh nein, der Zeitplan!“)

ABER: Es liegt in unserer Verantwortung, eine Balance für alle zu finden und eine unterstützende Atmosphäre zu schaffen.

Onboarding vorab

Eine effektive und vorbeugende Möglichkeit, technikunerfahrene Teilnehmende im Online-Workshop zu unterstützen, ist ein Onboarding vorab zu organisieren. Stelle z.B. klare Anleitungen und Tutorials zur Verfügung, damit sich alle auf den Workshop vorbereiten können. Biete optional Tech-Support-Sessions an, in denen sich die Teilnehmenden mit den Tools vertraut machen können. Je besser vorbereitet sie sind, desto reibungsloser wird der Workshop verlaufen.

Empathie in der digitalen Welt

Sei einfühlsam und geduldig. Erinnere dich daran, dass nicht jeder Mensch mit Technologie vertraut ist, bewerte es nicht und verstehe es als Teil deiner Aufgabe, genau solche Momente zu lösen.

Gehe auf die individuellen Bedürfnisse ein und biete Unterstützung an. Ein respektvoller Umgang miteinander auf Augenhöhe ist entscheidend, um eine positive Lernerfahrung für alle zu gewährleisten.

Technikfrust? Tipps für den Notfall

Trotz bester Vorbereitung kann es trotzdem immer wieder passieren, dass ihr in eine technisch herausfordernde Situation kommt. Die Bildschirmteilung klappt nicht, der Ton ist weg, Zugriff auf die App schlägt fehl – was auch immer passiert, hier sind meine 4 Tipps für den Notfall:

  1. Flexibel reagieren: Wenn technische Hürden auftreten, bleibe flexibel und passe den Workshop entsprechend an. Gib den Betroffenen Zeit und Raum, sich mit den Tools vertraut zu machen, und sei im Zweifel bereit, den Ablauf anzupassen, um sie einzubeziehen.
  2. Individuelle Unterstützung: Biete individuelle Unterstützung an, sei es durch private Chats, Einzelgespräche oder Bildschirmteilung. Gehe auf die spezifischen Bedürfnisse der Teilnehmenden ein und zeige Verständnis für ihre Situation. (Wenn keine Zeit dafür, dann Tipp 1 👉 Ablauf anpassen.)
  3. Die Gruppe einbinden: Evtl. hat jemand aus der Gruppe einen Tipp, woran es liegen kann. Sei offen für Hilfe, du kannst nicht immer alles wissen.
  4. Halte den Workshop am Laufen: Gib der restlichen Gruppe eine Aufgabe, damit sie weitermachen kann, während du dich um die technischen Herausforderungen kümmerst. So bleibt der Workflow erhalten, und diejenigen, die Hilfe benötigen, fühlen sich nicht als Hindernis.

Am Ende des Tages geht es darum, Verständnis und Geduld für technikunerfahrene Teilnehmende im Online-Workshop zu zeigen. Lasst uns Zeit nehmen, sie unterstützen und eine Gemeinschaft schaffen, in der alle auf Augenhöhe lernen können. Denn nur so können wir gemeinsam wachsen und erfolgreich sein (😇 Amen… aber isso). 

So habe ich die Situation heute gelöst

Zurück zu meiner Situation heute. Nachdem ich gemerkt hatte, dass Maxi einige Herausforderung mit der technischen Umgebung und der Nutzung der Tools hatte, habe ich mit ihr vereinbart, dass wir uns später, wenn die restliche Gruppe arbeitet, „zusammensetzen“ und in Ruhe klären, wo es hakt.

Da es sich um einen mehrwöchigen Kurs mit diversen Workshops handelt, lohnt sich der direkte Support und ergeben sich natürlich auch einfacher Zeiträume dafür.

Wir haben bestimmt 45min zusammengehockt. Lustig war, dass uns dann auch wirklich alle Herausforderungen ereilten, die man so haben kann. Von der fehlenden Systemfreigabe für die Bildschirmteilung bis hin zu falschen Lautsprecher-Einstellungen (auf einmal hat sie mich nicht mehr gehört) war alles dabei.

💪 Aber wir haben Stück für Stück jede Herausforderung gemeistert und ich ziehe meinen Hut, dass sie nicht verzweifelt, sondern ruhig geblieben ist. Maxi war am Ende erleichtert und wieder optimistisch, dass sie den Kurs schaffen wird.

Und für mich war es ein schönes und sinnstiftendes Gefühl, eine Teilnehmende, die wirklich schon frustriert und verunsichert gewesen ist, wieder an Bord holen zu können. Happy you, happy me. Danke dir „Maxi“  – ich konnte heute auch für mich viel mitnehmen. 

 

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