Ja richtig, heute geht es mal nicht um Workshops, sondern um Webinare, und zwar interaktive Webinare!

Ich weiß, sowohl das Format Webinare als auch die Bedeutung von Interaktivität sind den meisten bekannt. Also, warum darüber schreiben?

Grund: Ich stolpere immer wieder über Live-Sessions, bei denen ich das Gefühl habe, dass das wirkliche Verständnis der Formate/Konzepte, oder wie man diese einsetzt, fehlt. So auch kürzlich, als ich an einem Webinar teilnahm und auf einmal der Begriff Fake-Interaktion in meinem Kopf aufploppte. Außerdem wurde mir noch mal sehr klar:

👉 Das eine ist, etwas zu wissen. Das andere ist, es verstanden zu haben. Und der nächste Step ist, es anzuwenden.

Lust, dein Webinar zu reflektieren und zu schauen, ob bei dir echte Teilnahme stattfindet oder doch eher nur Fake-Interaktionen?

Und falls du gerade ganz neu im Thema „Webinare gestalten“ bist, dann ein dickes Willkommen von mir. So schön, dass du dein Wissen raus in die Welt bringen willst. Dieser Blogbeitrag gibt dir Impulse, wie du das mithilfe von Interaktionen in deinem Webinar besser machen kannst.

Hinweis:

Bei den Praxisbeispielen werde ich hauptsächlich auf die 0,- Euro Webinare eingehen, die i.d. R. vor einem Produktlaunch angeboten werden. Also Webinare, in dem neben dem Ziel, Wissen zu vermitteln, es auch darum geht, die eigene Expertise zu zeigen und am Ende das Produkt zu pitchen.

Ist das nicht dein Anwendungsfall, dann kannst du trotzdem viele Impulse aus dem Beitrag mitnehmen. ✌️ Die dahinterliegenden Konzepte sind für alle Arten von Live-Sessions, in denen wir Informationen geben und Wissen & Verständnis entstehen lassen wollen, die gleichen. Denn eigentlich geht es darum, wie wir gut lernen.

Der Aufbau des Blogbeitrags

Da dieser Blogbeitrag etwas länger geworden ist, gebe ich dir hier eine Übersicht:

  • Was ist ein Webinar
    • Webinare als Marketing-Tool
    • Wann ist ein Webinar erfolgreich
  • Interaktive Webinare – die besseren Webinare
    • Der echte Zweck von Interaktionen
    • Schluss mit Fake-Interaktionen
  • Praxisbeispiel – Von so 😕 zu so 🥳!

Wir schaffen zunächst ein gemeinsames Verständnis, was typischerweise ein Webinar beschreibt. Anschließend geht es um Interaktionen und ich erläutere, was für mich der Unterschied zwischen echter Teilnahme und Fake-Interaktionen ist.

Dann ist genug mit Theorie und wir schauen uns an, was das jetzt konkret in der praktischen Anwendung bedeutet. Dazu stelle ich dir einen Webinar-Ablauf vor, wie ich ihn gerade als Teilnehmende erlebt habe, und ich zeige dir, wie du es optimieren kannst.

Mein Ziel ist, dass du am Ende dieses Blogbeitrags weißt, WARUM und WIE du dein Webinar mit Interaktionen sinnvoll gestaltest. Und zwar so, dass du dich selbst sicher und wohlfühlst 💆🏻‍♀️ UND dass deine Teilnehmenden echte Aha-Momente 🤯 haben.

Und psst: Dann wird das auch der Verkaufsteil am Ende des Webinars leichter.

1️⃣ Was ist ein Webinar?

Wahrscheinlich klar: Der Begriff Webinar setzt sich aus den Wörtern „Web“ und „Seminar“ zusammen. Es ist also ein online stattfindendes Lernsetting.

Webinare sind typischerweise für große Gruppen (Anzahl Teilnehmende open end) konzipiert und die Teilnehmenden sind meist ohne Kamera und Audio zugeschaltet. Die Interaktion findet i.d. R. über den Chat oder Live-Umfrage-Tools statt.

Webinare spiegeln also mehr eine Präsentation von Informationen in Frontalbeschallungs-Manier wider. Aber es gibt viele Möglichkeiten, die Teilnehmenden trotzdem aktiviert zu halten und richtig ins Thema einsteigen zu lassen. Dazu später mehr 😉

Um ein Webinar durchzuführen, kannst du explizite Webinar-Plattformen oder Funktionen nutzen (z.B. Sessions, Webinar Geek oder ZOOM Webinar). Du kannst aber auch z. B. ein normales ZOOM-Meeting nutzen, nimm dann aber bestimmte Einstellungen vor (z.B. Teilnehmende stumm, Ansicht ohne Videos der Teilnehmenden bei der Aufzeichnung, Lizenz ggf. upgraden).

🔊 Webinare als Marketingtool für deinen Produktlaunch

Das Webinar-Format eignet sich super als Marketingtool für deinen Produktlaunch, weil du dich vor einem großen Publikum und somit potenziellen Käufer:innen zeigen kannst. Du zeigst dich, gibst Einblick in deine Expertise, schenkst Impulse zu deinem Thema und zeigst, warum dein Produkt die Lösung für meine aktuelle Herausforderung ist.

Ein Live-Format hat immer den unschlagbaren Vorteil, dass es menschelt. Kennst du das, dass du jemanden schon länger folgst und in deinem Kopf schon ein richtiges Bild von der Person entstanden ist. Die Frage ist nur, ob das der Realität entspricht. Eine echte und nachhaltige Bindung baut sich dann auf, wenn wir live und in Farbe zusammenkommen. Wenn wir uns erleben – so ganz in echt.

🏆 Wann ist ein Webinar erfolgreich?

Auch wenn du ein Webinar als Marketing-Tool einsetzt, ist es für mich in 1. Linie immer noch ein Lernsetting. Ein Rahmen, in dem du einen Veränderungsprozess initiieren möchtest. Du gestaltest mit deinem Webinar ein Setting, in dem du etwas bewegen willst, in dem deine Teilnehmenden den 1. Schritt gehen sollen. Übersetzt ist das ein Lernprozess, der bei deinen Teilnehmenden stattfinden soll.

Ein Webinar ist für mich erfolgreich, wenn die Teilnehmenden aus dem Setting mit etwas herausgehen (Wissen, Fähigkeit, Fertigkeit, Motivation), das sie in ihrem echten Leben direkt nutzen, einsetzen, anwenden, weiterentwickeln können.

👉 Das Webinar war wirksam und hat einen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Teilnehmenden.

Es bringt nichts, wenn wir ein unterhaltsames Webinar hatten, aber der Groschen nicht in Bewegung gesetzt wurde. Er muss ja noch nicht gefallen sein. Das kann ja in deinem Folge-Produkt kommen. Aber er muss ordentlich in Schwung gebracht worden sein.

Das Webinar spiegelt wider, was ich in deinem Kurs, für den du launchst, erwarten kann. Ich kaufe, wenn ich das Gefühl habe, dass ich bei dir wirklich etwas für meine Weiterentwicklung, für den Next Step lerne. Das Gefühl bekomme ich am besten, wenn ich bereits im Webinar Aha-Momente habe. Die Frage ist also, wie schaffst du Aha-Momente.

💥 Ich weiß, dass Marketing-Gurus das anders sehen. Es gibt immer mehr vermeintliche Webinare oder „Masterclasses“ im Vorwege eines Produktlaunch, die NULL KOMMA NULL Inhalt haben und eine reine „Lasst uns die Welt retten“ Emotionalisierungs-Schiene fahren. Mich gruselt es in diesen oberflächlichen, voller Floskeln beladenen Events. Wie geht es dir damit?

Ich möchte niemanden eine Show vormachen oder kurzfristige Hypes erzeugen. 🙏 Ich möchte meinen Fokus auf die nachhaltige Wirksamkeit meiner Inhalte legen. Ich möchte, dass sich meine Teilnehmenden mit mir weiterentwickeln.

2️⃣ Interaktive Webinare – die besseren Webinare

Webinare spiegeln typischerweise eher die klassischen Formen eines Seminars, Unterricht oder Vorlesung wider. Eine Person spricht, alle anderen hören (im besten Fall) zu.

2 Fragen an dich:

  • Überlege einmal, wie du am besten lernst. Und ich meine „lernen“ im Sinne von „ich habe es verstanden, bin überzeugt, kann es selbst“. Ist das in einem Setting, in dem du nur zuhörst?
  • Denk mal an die letzte Situation, in der du dich online in ein Webinar geschaltet hast und nur zugehört hast: Wie stand es da um deine Aufmerksamkeit?

🧠 Der echte Zweck von Interaktionen

Ich gebe zu, ich mag es auch manchmal echt gern, mich einfach irgendwo als stille Zuhörerin einzuloggen und mich berieseln zu lassen.

Aber wenn du jetzt genau darüber nachdenkst: Wie ist meine Einstellung zu dem Webinar? Was habe ich gerade für eine Körperhaltung? Wie aktiv ist mein Gehirn?

Welches Bild entsteht in deinem Kopf zu dieser Person? Auch eher so eine Couch-Potato? 🛋️🥔

Und jetzt überleg dir, wie die Körperhaltung, die Augen, das Gehirn einer Person aussehen, wenn sie gerade total überzeugt und begeistert ist. Eine Person, die kurz davor ist, den Kaufen-Button zu drücken. 🤩

Es ist klar, dass wir uns die 2. Person in unserem Webinar wünschen (und nicht die Couch Potatoe). Manche Personen sind bereits im gewünschten Zustand, wenn sie sich bei dir einloggen (Herzlichen Glückwunsch – das ist der Jackpot). Viele werden es aber noch nicht sein. Somit gilt es, diese Gruppe aus ihrem Berieselungs-Modus zu holen.

Damit sind wir bei der 1. Aufgabe von Interaktionen: Mit Interaktionen aktivierst du deine Teilnehmenden 🚀 Raus aus der passiven Zuschauer-Rolle hin zu den Brains, bei denen die Synapsen Tango tanzen.

Und diese Aufgabe scheinen auch viele Veranstalter:innen von Live-Sessions verstanden zu haben: Das berühmte Warm-up. Dazu kannst du zahlreiche Ideen googeln. Du solltest hier aber nicht wahllos eine Methode aussuchen, sondern diese gezielt auf das Ziel des Webinars bzw. die dafür notwendige Stimmung ausrichten (was brauchst du: Tschakka, Harmonie, Konzentration & Fokus, Teamgedanke…). Außerdem kannst du es schon so gestalten, dass du eine Verknüpfung zum Thema erzeugst und somit die Gehirne schon mal in die richtigen „Regionen“ lenkst (Vorwissen aktivieren).

Stellen wir uns jetzt vor, der Punkt ist abgehakt und du hast ein gutes Warm-up hingelegt. War es das dann? Blöde Frage – natürlich nicht. Im Verlauf deines Webinars solltest du regelmäßig Interaktionen einbauen.

 

Das führt uns zur 2. Aufgabe von Interaktionen: Interaktionen unterstützen den Lernprozess der Lernenden. Durch Interaktionen werden die vermittelten Informationen z.B. reflektiert, auf einen konkreten Anwendungsfall übertragen, angewendet, wiederholt, geübt…

Der Einsatz von Interaktionen dient also nicht nur dazu, die Teilnehmenden immer mal wieder am Bildschirm aufzuwecken, sondern eben auch (und meiner Ansicht nach VOR ALLEM), um das Lernziel zu erreichen. Es geht also nicht nur darum, die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zu halten, sondern es gibt einen fundierten, didaktischen Hintergrund.

Natürlich unterstützt die 1. Aufgabe, das Aktivieren der Teilnehmenden, ebenfalls den Lernprozess. Es schafft schließlich die Grundlage, dass unsere Gehirne überhaupt aufnahmefähig sind. Interaktionen können aber noch soviel mehr.

💪 Das können Interaktionen

Lasst uns die beiden beschriebenen Aufgaben noch weiter herunterbrechen und konkreter werden. Hier eine kleine Liste, wozu uns Interaktionen in einem Lernsetting dienen:

  • Als Warm up / Ankommen und Hemmungen ablegen
  • Zum Aktivieren des Vorwissens (kann auch mit Warm up kombiniert werden)
  • Zur Reflexion (In Vorbereitung auf Diskussion oder einen gerade gegebenen Impuls verarbeiten)
  • Zur Motivation und Sinnstiftung (Warum ist das für mich relevant)
  • Als konkrete Lernaktivität (Aufgabenstellungen mit Zeit zur Bearbeitung)
  • Zur Emotionalisierung (affektive Ziele)
  • Zum „Verbinden“ (Teamgefühl, Vernetzung der Ts fördern, Verbundeheit mit Moderatorin)

Wenn du in das Thema Lernmotivation tiefer einsteigen möchtest, schau dir gern die Selbstbestimmungstheorie nach Deci & Ryan an. Sie unterscheiden in 3 Cluster (abgeleitet von unseren Grundbedürfnissen), wann wir motiviert sind:

  • Fähigkeit/Wirksamkeit,
  • Soziale Eingebundenheit,
  • Autonomie/Selbstbestimmung

👉 Diese Cluster können wir super im Hinterkopf haben, wenn wir uns Interaktionen für unser Webinar überlegen.

❌ Schluss mit Fake-Interaktionen

Mit Fake-Interaktionen meine ich Interaktionen, die in einer Live-Session eingebaut werden, die aber keinen für den Lernprozess relevanten Zweck verfolgen. Das sind Interaktionen, die ich bestenfalls in die Kategorie Warm-up und Emotionalisierung bzw. Soziale Eingebundenheit packen kann, aber sehr oberflächlich und ohne jeglichen Bezug zum eigentlichen Lernthema sind (z.B. „Wie geht’s euch?“ „Habt ihr Spaß?“).

Das ist netter Small-Talk und man kann diese Frage natürlich stellen, aber dabei sollte es nicht bleiben. Ansonsten verpufft das ganze Potenzial von Interaktionen! Denk noch mal an das Beispiel mit der Couch Potatoe. Mit dem Small Talk hast du jetzt vielleicht eine lächelnde Couch Potato, aber von dem gewünschten und zielführenden Zustand sind wir noch weit entfernt.

Der Begriff Fake-Interaktionen kam mir erst vor kurzem in den Sinn, als ich Teilnehmerin in einem 0,- Euro Webinar war. Ich hatte das Gefühl, dass die Interaktionen nur der Interaktionen-Willen eingebaut wurden. So, als wenn der Begriff auf der Checkliste für die Webinar-Vorbereitung stand und abgehakt werden musste. Einen weiteren Sinn ergaben die gewählten Interaktionen mit den Teilnehmenden für mich nicht. 

Fake-Interaktionen sind für mich

  • Oberflächlich, ohne oder nur minimaler Mehrwert für das Webinar
  • Unterstützen NICHT den Lernprozess
  • Demotivieren, an der Aktion teilzunehmen (Sinnhaftigkeit)

✨ Interaktive Webinare als Lernerlebnis

Lasst uns richtig gute Lernerlebnisse schaffen und ja, die dürfen und sollen Spaß machen. Doch wir bleiben nicht an der Oberfläche, wir wollen mit unserem Thema wirksam sein und wir wollen, dass unsere Teilnehmenden ihrerseits ein Wirksamkeitserleben haben. ODER?

Natürlich wollen wir unsere Webinare voll kriegen, unsere Produkte verkaufen und von unserer Arbeit leben können.

Mein Anspruch ist dabei: Gute, sinnstiftende und nachhaltige Arbeit zu leisten. Ob ich das immer schaffe? Wahrscheinlich nicht. Wir dürfen immer wieder dazulernen und uns weiterentwickeln. Aber ich teile gern meine Erfahrungen und mein Wissen mit dir.

Annika Meyer - Digital Learning Design

Ich will Lernerlebnisse kreieren

Let’s be CLEVER TOGETHER und dafür sorgen, dass Fake-Interaktionen Schnee von gestern ist. Lass uns richtig coole Lernangebote schaffen – egal ob interaktive Webinare, Workshops, Lernnuggets oder Onlinekurse!

Lernangebote, bei denen die Synapsen Tango tanzen! Bei denen wir wirksam sind und unsere Teilnehmenden ebenfalls wirksam werden.

Lust? I am ready when you are!

3️⃣ Praxisbeispiel – von so 😕 zu so 🥳!

Ich habe vor kurzem ein 0,- Euro Webinar besucht und bringe daraus 2 konkrete Situationen mit, in denen Interaktionen mit den Teilnehmenden angestrebt wurden. Ich stelle die Situationen vor, erläutere, was ich daran nicht optimal sehe und gebe konkrete Vorschläge, wie man es besser machen kann.

😕 Ich beschreibe die Situation im Webinar und erläutere, warum sie nicht optimal war.

🥳 Ich mache einen Vorschlag, wie du die Situation besser gestalten kannst.

Zur Erinnerung: Webinare sind für eine große Anzahl von Teilnehmenden ausgelegt, die in der Regel ohne Video und Ton dabei sind. Der Kommunikationskanal ist also der Chat oder mögliche Umfrage-Funktionen. (Also ein komplett anderes Format als Workshops)

Mein Ziel ist, dass du durch das Praxisbeispiel ein besseres Verständnis bekommst, wie du auch bei diesen Rahmenbedingungen echte Teilnahme entstehen lassen kannst und wie zielführenden Interaktionen aussehen können.

Praxisbeispiel:

0,- Euro Webinar „Reels für’s Business“

P.S. Ich habe das Thema und die Beschreibung des Webinars stark abstrahiert, so dass keine Rückschlüsse auf das echte Webinar gezogen werden können.

1. Situation

😕

Noch ohne Zeit zum Ankommen, einer Vorstellung oder richtigen Begrüßung wurde direkt der Auftrag gegeben, dass wir folgende Fragen im Chat beantworten: „Woher kommst du und wofür möchtest du die Reels nutzen?“

Meine Gedanken dazu:

  1. Ich vermute, dass hier keine Begrüßung gemacht wurde, weil diese mit Start der Aufzeichnung kam. Aber es gilt immer „Live-Teilnehmende vor Aufzeichnung“! Die Personen, die sich jetzt live für dich Zeit nehmen, gehen vor und haben deine volle Wertschätzung verdient. Also heiße die Live-Teilnehmenden herzlich willkommen und nimm dir einen kurzen Moment bewusste Zeit für sie.
  2. Ich würde vermeiden, 2 Fragen in einer zu stellen. Eine Frage erleichtert das Antworten und macht es auch dir beim Sichten der Antworten einfacher. 
  3. Teil 1 der Frage:
    Woher kommst du? Kann man machen, ist nicht besonders originell, aber ok. Die Frage ist sehr barrierearm, jede:r kann antworten und du hast ein paar erste Nachrichten und kannst Grüße zu den unterschiedlichen Orten verschicken. Außerdem haben die Teilnehmenden die Möglichkeit zu sehen, ob noch andere aus ihrer Stadt dabei sind.
  4. Teil 2 der Frage:
    Hier kommt jetzt der Bezug zum Thema. Heißt Schluss mit Small Talk und jetzt wollen wir einen Zweck und Sinn. Bei der Frage „Wofür möchtest du Reels nutzen?“ hatte ich allerdings ein großes Fragezeichen im Kopf. Das Webinar hieß „Reels für’s Business“, somit hatte ich auch die ganze Zeit folgende Antwort im Kopf: „Für mein Business?!“ 😆 Diese Antwort bringt jetzt allerdings wenig. Das haben tatsächlich auch einige geschrieben. Andere schrieben, was sie für ein Business haben. Das ist schon spannender und das könnte man auch im weiteren Verlauf des Webinars nutzen (z.B. konkrete Praxisbezüge, Beispiele, Ideen zu einzelnen Business). Aber zum einen ist dafür die Frage nicht eindeutig gestellt und zum anderen wurde generell nichts mit den Antworten gemacht. Fake-Interaktion?!

🥳

Du nimmst dir Zeit, deine Teilnehmenden zu begrüßen. Du sagst kurz, was sie heute erwartet und wie der Ablauf ist (z.B. auch, wann die Aufzeichnung startet und dass du dann noch mal eine offizielle Begrüßung machst). Mach deutlich, was das Ziel des Webinars ist und leite somit zum Thema über.

1. Interaktion: Eine mögliche Frage, die sowohl die Teilnehmenden aktiviert und ebenso gedanklich ins Thema einsteigen lässt, wäre folgende:

👉 „Beschreibe in einem Satz die Beziehung „Du & Reels“!“

Es könnten jetzt Antworten kommen wie „Es ist eine Hassliebe“, „Es gibt noch keine Beziehung“, „Ideenlos – mir fehlen einfach die Ideen“, „Wir mögen uns nicht – ich fühle mich unwohl vor der Kamera.“(Tipp: Wenn du dir eine Frage überlegst, denk immer darüber nach, welche Antworten kommen könnten. Teste die Frage auch gern vorher mit Vertretern deiner Zielgruppe.)

 

Vorteile der Interaktion:

  • Diese Antworten sind wertvolle Hinweise für dich. Du erfährst damit die Wünsche und Ängste und gleichzeitig auch etwas über ihre Erwartungshaltung an die Zusammenarbeit mit dir. Darauf kannst du jetzt aufbauen.
  • Durch die Frage leitest du in das Thema über und die Teilnehmenden machen sich noch mal selbst klar, was ihre aktuelle Herausforderung eigentlich ist
  • Außerdem kann es einigen Teilnehmenden Spaß machen, die Antworten in dieser „Beziehungsthematik“ zu formulieren.
  • Nachdem die Antworten in den Chat geflogen sind, bitte die Teilnehmenden selbst die Antworten durchzugehen und gern Reaktionen dazulassen. Wo erkennen sie sich auch wieder oder welche Antworten sind lustig… Damit beschäftigen sie sich mit den Antworten und es gibt dir Zeit, selbst die Antworten zu sichten.
  • Im Anschluss gehe beispielhaft auf ein paar Antworten ein, was wurde besonders häufig genannt, zeig Verständnis und gib Hinweise, worauf ihr heute im Webinar schaut und welche Aspekte in deinem Produkt enthalten sind. Du kannst hier auch deutlich machen, was kein Thema in deinem Programm ist.
  • Beziehe dich im weiteren Verlauf auf die Antworten. Falls du also gerade z.B. irgendetwas zu Ideen für Reels vorstellst, involviere die Personen, die dazu etwas geschrieben haben. Bitte evtl. eine Person konkret einmal ihr Business zu nennen und beschreibe, wie du an ihrer Stelle vorgehen würdest.

2. Situation

😕

Es gab eine lange Präsentationsphase. Zum einen hat sich die Moderatorin mit ihrem Weg zum jetzigen Business vorgestellt (Storytelling-Format) und zum anderen gab es den angekündigten Wissensinput (z.B. 3 verschiedene Reels-Formate). Am Ende folgt die Frage „Wie gefallen euch diese Reels?“.

Meine Gedanken dazu:

  1. Die Vorstellung der Moderatorin mit ihrem Weg im Storytelling-Format (persönliche Erfahrung, Emotionen) finde ich sehr gut und hilft eine Verbindung aufzubauen.
  2. Danach wurde der Monolog zu lang. Der komplette Wissensinput wurde als ein Block durchgezogen.
  3. Die Frage am Ende „Wie gefallen euch die Reels?“ ist zu allgemein und es unterstützt nicht den Lernprozess in diesem Webinar. Auf diese Frage kommen Adjektive in den Chat geflogen, mit denen man wenig machen kann.
    Du kannst dir natürlich zwischendrin Stimmungsbilder im Webinar einholen, aber dabei sollte es in Sachen Interaktion eben nicht bleiben.

🥳

Teile dein Webinar gedanklich in Abschnitte auf und versuche pro Abschnitt eine Interaktion zu gestalten. Das bringt Abwechslung, hält die Aufmerksamkeit und unterstützt du den Outcome für alle Teilnehmenden (wenn die Interaktion auf den Lernprozess abzielt).

Auf unser Szenario bezogen, kannst du nach jedem der vorgestellten Reel-Formate Abfragen starten.

Beispiele für mögliche Fragen:

👉 Nach dem 1. Reel-Format: „Überlege dir, ob dieses Reel Format für dich & dein Business etwas ist. Schreibe in den Chat warum ja oder nein.“

👉 Nach dem 2. Reel-Format: „Hat dich dieses Format auf eine Idee für ein eigenes Reel gebracht? Verrate es uns im Chat.“

👉 Nach dem 3. Reel-Format: „Das ist ein Format, bei dem du als Person in die Kamera sprichst. Dazu gehört Mut, sich zu zeigen. Welchen Tipp möchtest du hier in die Runde geben, wie man vor der Kamera mutiger und authentischer wird?“

Vorteile der Interaktionen:

  • Dein Wissensinput wird in kleine Häppchen aufgeteilt und nach jedem Häppchen bringst du deine Teilnehmenden aktiv in die Reflexion
  • Bei einem Webinar, das aufgezeichnet wird und in einer großen Gruppe stattfindet, ist der Chat euer Kommunikationskanal. Zusätzlich würde ich zum Webinar ein Handout zur Verfügung stellen, wo ich meine Ideen und Gedanken festhalten kann.
  • Jede Beispiel-Frage zielt auf ein anderes Thema ab:
    • Bei der 1. Frage erfährst du etwas über die unterschiedlichen Businesses. Du kannst beispielhaft auf die eigenen Einschätzungen der Teilnehmenden eingehen und konkrete Beispiele geben, warum das Format zu ihrem Business passt oder nicht.
    • Bei der 2. Frage werden Ideen geteilt, wodurch sich die Teilnehmenden gegenseitig inspirieren können. Gehe hier auf verschiedene Ideen ein und ergänze durch best practices, was sich bewährt hat etc.
    • Und mit der 3. Frage wird das Thema „Angst vor der Kamera“ betrachtet. Und anstatt hier zu fragen, warum man sich nicht traut, gibt es jetzt Mutmacher und Tipps aus der Gruppe. Wie bei jeder Frage, schau hier auf die Antworten und ergänze/unterstütze einzelne Aspekte. Vielleicht zückst du hier auch noch mal einen No. 1 Tipp aus der Tasche.
  • Durch die Art der gestellten Frage tragen die Teilnehmenden aktiv zum Inhalt des Webinars bei. Sie dürfen sich und ihre Ideen teilen. Du wertschätzt sie damit und kannst gleichzeitig ganz nebenbei ihren Impulse mit deiner Expertise bereichern. Dadurch habt ihre eine Phase, in der in Dialogform ganz viel Wissensvermittlung stattfindet, sich aber eben nicht so zäh wie bei einer Frontalbeschallung anfühlt.
  • Gleichzeitig wurden mit diesen Fragen sicher schon Themen angesprochen, die beim Warm up („Deine Beziehung zu Reels“) genannt wurden (z.B. keine Ideen, Angst vor der Kamera…). Mach zwischendurch immer einen kurzen Gegencheck mit den Antworten aus dem Warm-up-Teil und prüfe, wann du auf einzelne Aspekte noch mal Bezug nehmen kannst.
  • Die Teilnehmenden haben bei diesen Fragen die Chance die Format-Ideen direkt auf ihr Business anzuwenden, Ideen zu kreieren und motiviert zu sein, durchzustarten. Jetzt kannst du mit deiner Produktvorstellung zeigen, warum das jetzt der nächste Schritt für sie ist.
Annika Meyer - Digitale Lernangebote

Du willst auch Feedback zu deinem Webinar!

Willst du Feedback und vor allem konkrete Verbesserungsvorschläge zu deinem Webinar? Dann buch eine CLEVER & Knackig Session bei mir!

Meine Vorschläge sind zu 100 Prozent auf dich, dein Produkt und deine Zielgruppe abgestimmt. Du bekommst knackige Ideen, die du direkt umsetzen kann. Du bekommst mehr Sicherheit und Überzeugung für die Qualität deines Webinars und damit direkt ein souveräneres Auftreten!